Am Samstag, 25. Februar, läuft auf dem deutsch-französischen Kultursender arte um 17.25 Uhr die Reportage „Dominikanische Republik: Abschieben nach Haiti“. Darin geht es um Haitianer, die in ihrem Nachbarland legal und illegal arbeiten, den Umgang der Dominikaner mit den verachteten "Wilden" von nebenan und den weltweiten Trends von Staaten, sich mit Mauern gegen Migranten abzuschotten. Gemeinsam mit meinem langjährigen Kollegen Dietmar Klumpp habe ich diesen Film im Dezember als Co-Autor und Kameramann für arte drehen dürfen. Da Ihr mich kennt, wisst Ihr, dass er nicht nur die übliche professionelle Herausforderung, sondern auch eine private Herzensangelegenheit war. - Und das in Zeiten des Chaos in Haiti mit zum ersten Mal in 30 Jahren sinnvollen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts, weil mittlerweile nicht nur Ausländer und Reiche, sondern auch massenhaft weitgehend mittellose Haitianer zur Lösegelderpressung entführt werden.
Die Dreharbeiten fanden deshalb unter sehr erschwerten Bedingungen statt: Eine offizielle Einreise nach Haiti war vom Sender untersagt, und selbst die Flüchtlingsorganisationen vor Ort rieten uns davon ab. Andererseits mussten wir Haitianer finden, die für die Aussicht auf Arbeit in der Dominikanischen Republik die Grenze auch illegal passieren würden oder bereits abgeschoben worden waren. Zugleich konnten wir uns auf dominikanischer Seite der Grenze auch nicht völlig frei bewegen, weil uns die Regierung nur eine eingeschränkte Dreherlaubnis ausgestellt hatte, und wir Vertreter des Militärs dringend als Interviewpartner brauchten. Es entwickelte sich daher ein kleines Katz-und-Maus-Spiel zwischen uns, der Abschiebungspolizei und der Grenztruppe.
Link zum Film
(Der Stein im Wasser spürt nicht den Schmerz des Steins in der Sonne)