Donnerstag, 26. März 2015

Zivildienstleistender im Kriegsdienst

Die gefährlichsten Tage der Dreharbeiten liegen hinter uns, und viel wichtiger noch, wir haben sie alle gut überstanden.



Im Ostkongo, wo zwar der Krieg offiziell seit 2009 beendet ist, kämpfen noch immer Rebellengruppen um die Vormacht in den Regionen Kivu und Ituri. Man munkelt von 19 verschiedenen Bewegungen, manche mit nur wenigen hundert Soldaten, andere mit Tausenden von Kämpfern. Aber die Lage ist unübersichtlich. Die UNO hat deshalb 2013 unter dem Schlagwort "There is no peace to keep" (Es gibt keinen Frieden, der erhalten werden könnte) die MONUSCO-Blauhelmmission im Kongo zu ihrem einzigen Kampfeinsatz gewandelt.


Insgesamt leisten 19.000 Soldaten aus 51 Ländern dieser Welt dort Dienst. Laut UN-Beschluss nehmen sie "militärische Offensiven" gegen die Aufständischen vor. Seit Beginn des Einsatzes sind 86 Tote gezählt worden, unter ihnen 52 ausländische Soldaten. Wie gesagt, die Lage ist unübersichtlich.


Wir haben dieser Tage ein südafrikanisches Kontingent samt brasilianischem Oberbefehlshaber an Land und in der Luft begleitet. In voller Montur mit Helm, sauschwerer kugelsicherer Weste, aber immerhin Kamera statt Waffe haben wir selbst erlebt, wie anstrengend dieser Dienst ist, physisch und psychisch. Als überzeugter Pazifist hätte ich mir nie träumen lassen, mal in Militäruniform zu schlüpfen. Zugleich war ich froh um die Schutzweste...


Abschließend noch ein Joke, den ich mir nicht verkneifen kann: Hier seht Ihr unseren Tonmann Tshopper, schön in Pose vor unserem Flug mit dem UN-Chopper ;-) Natürlich habe ich außen an den Helikopter eine GoPro montiert, aber für eine Dokumentation war einfach keine Zeit. Ihr werdet das Ergebnis im Fernsehen abwarten müssen. Wie immer gebe ich Bescheid.